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Emad Ette Fotograf aus Berlin

Über mich

Ich bin Emad Ette, Fotograf, Videograf und visueller Storyteller.

Als hauptberuflicher Fotograf und Videograf aus Berlin unterstütze ich Unternehmen und Organisationen dabei, ihre Mitarbeiter, Veranstaltungen und Marken mit natürlichen Fotos ins richtige Licht zu rücken, damit sie sich professionell in der Öffentlichkeit präsentieren können.

Als Fotojournalist arbeite ich im Rahmen von freien Projekten an Themen, dich ich für gesellschaftlich relevant halte. Meine Projekte drehen sich insbesondere um die Themen Identität, soziale Gerechtigkeit und politische Narrative.

Zur Zeit studiere ich im Rahmen eines Stipendiums am International Center of Photography (ICP) und arbeite an dokumentarischen Projekten, die oft von persönlicher Perspektive und tiefgehender Recherche geprägt sind. Die Projekte können auf dem Commumity-Portal Steady unterstützt werden. Dort teile ich meine Erfahrungen, gebe Einblicke in meine Recherchen und Arbeitsweisen und informiere über allgemeine Entwicklungen in der Dokumentarfotografie.

Ich bin Mitglied bei FREELENS e.V., dem Berufsverband für Fotojournalist*innen, sowie in der AG DOK, der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm. Zudem bin ich Mitglied im Netzwerk Recherche e.V., einer Vereinigung für investigative Journalistinnen und Journalisten.

Fotografie als humanistische Praxis – Warum ich mich als Humanist verstehe

Fotografie ist für mich mehr als ein Handwerk oder ein Mittel zur ästhetischen Gestaltung. Sie ist eine Methode des Verstehens, des Zuhörens, des Sichtbarmachens. Ich begreife mich als Humanist – nicht im akademischen, sondern im praktischen Sinne. Ein Humanist ist für mich jemand, der an die Würde und Gleichwertigkeit aller Menschen glaubt, der sich für Gerechtigkeit interessiert und der sich nicht mit einfachen Antworten zufriedengibt.

Dieser humanistische Ansatz durchzieht all meine fotografischen Arbeiten, sei es in meinen Auftragsarbeiten oder in meinen dokumentarischen Projekten. Ich fotografiere nicht aus Distanz, sondern aus Nähe. Ich recherchiere nicht nur über Menschen, sondern mit ihnen. Ich verstehe meine Bilder nicht als endgültige Urteile über eine Realität, sondern als offene Fragen an die Welt.

Die Wahl meiner Themen: Wer wird gesehen, wer bleibt unsichtbar?

Die Themen meiner fotografischen Projekte entstehen oft aus einer einzigen, grundlegenden Überlegung: Wessen Geschichte wird nicht erzählt?

Viele gesellschaftliche Debatten werden von jenen dominiert, die ohnehin Gehör finden. Doch abseits dieser lauten Diskurse existieren Realitäten, die selten sichtbar gemacht werden. Menschen, die mit Unsicherheiten, Ausgrenzung oder historischen Lasten leben, werden oft auf Zahlen und Schlagworte reduziert – doch was bedeutet das für den Einzelnen, für die nächste Generation?

Daher beschäftige ich mich mit Themen wie Identität, Migration, sozialer Gerechtigkeit und Erinnerungskultur. Mich interessieren Menschen, die zwischen Räumen, zwischen Zeiten, zwischen Zugehörigkeiten leben. Ich frage mich, welche Spuren diese Übergänge hinterlassen – nicht nur in den Biografien, sondern auch in den Körpern, den Gesichtern, den alltäglichen Gesten.

Mein fotografischer Stil: Nähe statt Distanz, Menschlichkeit statt Spektakel

Mein Stil ist bewusst dokumentarisch, beobachtend, nahbar. Ich vermeide bewusst künstliche Inszenierungen oder distanzierte Perspektiven, die Menschen zu bloßen Motiven machen.

Für mich bedeutet humanistische Fotografie, dass sich Respekt in der Bildgestaltung widerspiegelt. Ein Mensch ist mehr als sein Leiden, mehr als eine plakative Momentaufnahme. Ich suche nach Bildern, die Würde bewahren, die nicht vereinfachen, sondern Tiefe zulassen.

Das bedeutet oft, nicht das offensichtlichste Bild zu wählen, nicht den dramatischsten Moment, sondern den stillen, den nachdenklichen, den, der eine Geschichte atmen lässt.

Vorgehensweise: Zuhören, Lernen, Teilhaben

Ein humanistischer Ansatz in der Fotografie beginnt lange vor dem ersten Bild. Ich sehe mich nicht als neutralen Beobachter, sondern als Beteiligten, als jemand, der sich einlässt.

Das bedeutet:

  • Lange Gespräche führen, bevor die Kamera überhaupt zum Einsatz kommt
  • Den Menschen Raum lassen, sich selbst zu zeigen, anstatt sie in ein vorgefertigtes Narrativ zu pressen
  • Mit den Fotografierten zusammenarbeiten, anstatt sie nur zu „dokumentieren“

Manchmal heißt es auch, nicht zu fotografieren – weil ein Moment zu intim ist, weil ein Mensch sich unwohl fühlt, weil es Situationen gibt, die man respektieren muss.

Menschlicher Umgang: Fotografie als Dialog, nicht als Machtausübung

Die Kamera kann ein Mittel der Macht sein – ein Werkzeug der Kontrolle, der Reduktion, des Herauslösens aus dem Kontext. Ich möchte meine Kamera anders einsetzen: als Brücke, als Mittel des Dialogs.

Meine Arbeit endet daher nicht mit dem Moment der Aufnahme. Ich frage mich immer: Wie können die Menschen, die ich fotografiere, Teil des Ergebnisses bleiben? Wie kann ihre Stimme in der Bildauswahl und im finalen Projekt präsent sein?

Warum das wichtig ist

Ich glaube, dass Fotografie mehr sein kann als das Festhalten von Momenten – sie kann Perspektiven erweitern, Empathie fördern, Menschen zusammenbringen. Doch das gelingt nur, wenn sie nicht von oben herab geschieht, nicht aus Sensationslust, nicht aus dem Wunsch, eine schnelle Wirkung zu erzielen.

Humanistische Fotografie bedeutet für mich, nicht nur Bilder von Menschen zu machen, sondern mit ihnen. Nicht nur Geschichten zu erzählen, sondern ihnen auch zuzuhören. Es bedeutet, einen Raum zu schaffen, in dem Menschen nicht nur Subjekte, sondern gleichwertige Teilnehmende an ihrer eigenen Darstellung sind.

Und letztlich bedeutet es, mit Bildern Verantwortung zu übernehmen – für die Menschen, die sie zeigen, und für die Gesellschaft, die sie betrachtet.