Es gibt Fotobuchprojekte, die mich sofort aufmerksam machen – nicht wegen eines großen Namens, sondern wegen der Haltung, die dahintersteht. Bearing Witness, der neue Titel von Eyeshot, ist so ein Projekt. Ich habe das Buch selbst noch nicht gesehen. Aber was ich darüber gelesen habe, reicht mir, um es vorzubestellen.
Sechs palästinensische Fotograf:innen aus dem Gazastreifen haben für dieses Buch ihre Arbeit zusammengetragen. Es geht um das Leben unter den Bedingungen eines andauernden Konflikts – nicht als politische Analyse, sondern als fotografische Zeugenschaft. Die Bilder zeigen Zerstörung, Verlust, Verletzlichkeit – aber sie zeigen auch Alltag, Nähe und Menschlichkeit. Nicht inszeniert, nicht aus der Distanz beobachtet, sondern von denen, die mittendrin sind.
Mich beeindruckt die Konsequenz, mit der Eyeshot dieses Projekt aufzieht: Der gesamte Erlös geht an die beteiligten Fotograf:innen. Es geht hier nicht um Stellvertretung oder um kuratierte Betroffenheit, sondern darum, Sichtbarkeit zu schaffen und Arbeit zu ermöglichen.
Ich weiß nicht, wie das Buch sich anfühlen wird, wie es gestaltet ist, wie die Bildstrecken wirken, wenn man sie Seite für Seite durchblättert. Aber ich weiß, dass es sich lohnt, dieses Projekt zu unterstützen. Weil es eine Perspektive ernst nimmt, die im internationalen Diskurs oft übergangen wird. Und weil Fotografie hier nicht nur Mittel der Darstellung ist, sondern Mittel zum Überleben.
👉 Hier kann das Buch vorbestellt werden:
https://www.eyeshotstreetphotography.com/shop/books/bearing-witness/
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